♣ Pyrus ♠ P. communis – Kulturbirne
♣ Pyrus ♠ P. pyrifolia – Nashi-Birne, Asiatische Birne, Apfel-Birne, Kumoi (Neophyt)
♣ Rosa – Rose
Die Typusgattung der Rosaceae ist Rosa, die Rose. Erkennungsmerkmale sind ihre auffälligen, fünfzähligen Blüten und später ihre Hagebutten, ihre Stacheln (nicht Dornen) und die unpaarig gefiederten Blätter. Ihre zarten Blütenblätter und harten spitzen Stacheln vereinen zarte Schönheit und Härte in einer Pflanze, die in antiken westlichen Kulturen mit Göttinnen in Verbindung gebracht wurden: den nordischen Göttinnen Freya (auch Freia & Freyja) und Frigga (der Gemahlin Odins), der griechischen Aphrodite und römischen Venus. Heutzutage ist ihre Symbolkraft ungebrochen, ihre Ambivalenz wird in dem Sprichwort keine Rose ohne Dornen ebenso sichtbar wie im Rosenkranz (dem Rosarium als christlichem Symbol der Jungfrau Maria) einerseits und dem Dornenkranz (der Dornenkrone Jesu') andererseits.
Die Gattung Rosa ist artenreich, allein in der nördlichen Hemisphäre werden ihr geschätzt 100–250 Arten zugeordnet. Unüberschaubar ist die Zahl der Sorten, also der Zuchtformen: Seit Beginn der Rosenzüchtung im 18. Jahrhundert wurden weltweit weit über 30.000 Rosensorten bekannt. Sie werden in Klassen eingeteilt, die nach Alter, Herkunft, Wuchsform und Verwendung definiert, also nicht im Sinne der biologischen Systematik bzw. Taxonomie zu verstehen sind.
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Rosen (Gattung Rosa) und Brom- & Himbeeren (Gattung Rubus) haben Stachel: zugespitzte Emergenzen (Vorsprünge) des Rindengewebes der Sproß-Achse oder eines Blattes.
Dornen hingegen wachsen aus der Tiefe, sie sind umgebildete Organe, also Sproßachsen, Blätter, Nebenblätter oder Wurzeln.
Die Umgangssprache entspricht also hier nicht der botanischen Fachsprache – und dies auch anderswo: "Mein kleiner süßer Kaktus" von Bert Reisfeld, 1934 von den Comedian Harmonists aufgenommen, "der sticht, sticht, sticht" – aber nicht, weil er stachelig ist: Er hat Dornen! |
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Bei Rosen wurden viele Krankheiten beschrieben: Viren- und (durch Bakterien verursachte) Krebs-Erkrankungen, Pilzbefall durch Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea) und Mehltaupilze (Erysiphaceae) wie Podosphaera pannosa, Peronospora sparsa, Sphaerotheca pannosa etc.
Unter den Insekten sind Milben, Blattläuse, Zikaden, Käfer, Schmetterlinge, Gallmücken, Blatt- und Gallwespen zu nennen; auffällig durch ihre haarartigen Auswüchse (s. Foto) sind die Gallen der Rosengallwespe (Diplolepis rosae): ihre Larven verpuppen sich in den auch als Rosenapfel und Schlafapfel bekannten Gallen; die 3–5 mm kleinen Imagines schlüpfen ab Anfang Mai. |
♣ Rosa ♠ R. canina – Hundsrose
♣ Rosa ♠ R. majalis – Zimtrose, Mai-Rose
♣ Rosa ♠ R. rugosa – Kartoffelrose, auch Apfel-, Japan-, Runzel-, Sylter & Kamtschatka-Rose (Neophyt)
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Die runzeligen Laubblätter der "Kartoffelrose" erinnerten den Namensgeber an Kartoffelblätter. Die aus Ostasien stammende Art ist an der Nordseeküste invasiv, sie kann Bibernell-Rose (Rosa spinosissima), Sand-Lieschgras (Phleum arenarium), Stranddistel (Eryngium maritimum), Krähenbeerheide (Empetrum nigrum und weitere Dünen-Arten) und den Sanddorn (Hippophae rhamnoides) etc. be- & verdrängen. |
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♣ Rubus ♠ R. caesius – Kratzbeere, Bereifte Brombeere, Bockbeere, Ackerbeere
♣ Rubus ♠ R. fruticosus – Brombeere, Himbeere, Steinbeere, Moltebeere
Rubus fruticosus L. gilt als Typusart der Gattung Rubus, ist allerdings insofern problematisch, als mit diesem Namen sehr unterschiedliche Brombeerarten beschrieben wurden.
Die Stacheln der Brombeere dienen ihr als Kletterhilfe und Fraßschutz und bieten insbesondere Kleinvögeln sichere Neststandorte und Rückzugsorte. Unachtsamen Gärtnern können sie blutende und daher gefährliche Wunden beibringen. Es gibt auch stachellose Zuchtformen ("Thornless"), die dem Gartenbesitzer angenehmer sind, aber schlechteren Schutz für Vogelnester bieten. Wenn die abgestorbenen Zweige eines Brombeerstrauches angebrochen bzw. teilweise abgebrochen werden, entstehen Zugänge für kleine Bienen, die im folgednden Frühjahr ihre Nistgänge in das Mark der Ranken graben.
♣ Rubus ♠ R. idaeus – Himbeere
♣ Rubus ♠ R. laciniatus – Schlitzblättrige Brombeere (Neophyt)
♣ Rubus ♠ R. odoratus – Zimt-Himbeere (Neophyt)
♣ Rubus ♠ R. phoenicolasius – Japanische Weinbeere, Rotborstige Himbeere (Neophyt)
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Stengel, Blütenbecher und Kelch der aus Westchina, Korea & Japan stammenden Japanische Weinbeere (Rubus phoenicolasius) sind dicht abstehend rötlich behaart, der Stengel trägt verstreut rötliche Stacheln. |
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Dieser Blütenstand ↓ wird von einer Bunthummel (Bombuis sylvarum) angeflogen. |
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♣ Sanguisorba ♠ S. minor – Wiesenknopf, Pimpinelle
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Der Kleine Wiesenknopf (Sanguisorba minor), auch Pimpinelle genannt, Anfang September · |
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Sanguisorba minor ist eine ausdauernde (perenne bzw. perennierende), oft wintergrüne Pflanze, die sich vegetativ durch unterirdische Ausläufer vermehrt, außerdem primär windblütig (anemophil). Wichtiger als seine Blüten sind seine gefiederten Laubblätter: Er ist Raupenfutterpflanze mehrerer Schmetterlingsarten, u. a. des monophagen "Roten Würfel-Dickkopffalters" (Spialia sertorius). Unter dem Namen Pimpinelle ist der Kleine Wiesenknopf eine beliebte Gewürzpflanze.
♣ Sorbus ♠ S. aucuparia – Vogelbeere
♣ Sorbus ♠ S. torminalis – Elsbeere
♣ Spiraea ♠ S. media – Karpaten-Spierstrauch
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