Seeschwalben sind kleine bis mittelgroße schlanke Möwenvögel mit langem spitzem Schnabel, langem spitzen Flügeln, gegabeltem Schwanz und kurzen Läufen. Ihre Körpergroßen reichen von 23 cm (Sternula antillarum, Zwergseeschwalbe) bis zu 48/56 cm (Sterna caspia, Raubseeschwalbe).
Wie viele andere Tiergruppen wurden auch die Seeschwalben "Opfer" eines ebenso unsinnigen wie überflüssigen Streits unter Taxonomen: Aufgrund des augenfälligen Unterschieds zwischen Möwen und Seeschwalben vereingte Linné (bzw. Linnaeus, der Begründer der binären Nomenklatur) 1758 erstere in der Gattung Larus und letztere in der Gattung Sterna. Im 18. Jahrhundert wurden die Seeschwalben einerseits als eigene Familie (Sternidae Bonaparte 1838) verstanden, andererseits als Unterfamilie (Sterninae Vigors 1825) in der Familie der Möwenartigen (Laridae). Mit diesem Problem – Sternidae oder Sternidae – ließ und läßt sich noch gut leben; Taxonomen nahmen schließlich jedoch Ergebnisse bzw. Interpretationen molekulargenetischer Analysen zum Anlaß (um nicht zu sagen: Vorwand), die Großgattung Sterna in etliche und folglich kleinere Gattungen aufzuteilen. Natürlich hätten sie diese auch – analog zur Unterfamilie – als Untergattungen zu Sterna behandeln und so diesen Namen als übergreifende Gattung bewahren könen ... das ursprüngliche Ziel und der Verdienst Linnés, eine eindeutige Benennung der Arten über Landesgrenzen und Epochen hinweg sicherzustellen, haben jedoch die meisten "modernen" Taxonomen längst aus dem Blick verloren.
Der Verbreitungsschwerpunkt der Seeschwalben liegt in den Tropen. In Mitteleuropa lassen sich Vertreter dreier Gattungen beobachten, die artenreichste Gattung ist nach traditioneller Taxonomie Sterna.
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Jagende Flußseeschwalbe (Sterna hirundo) · De Waterdunen bei Breskens (NL), 29.07.2025 |
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Flußseeschwalbe | Tauben |