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Handhabung der Nisthöhlen

Nistkasten-Stange

Wo und wie hoch sollen Nistkästen wie und wann aufgehängt werden? Wenn möglich soll der Ort nach Osten oder Südosten zeigen. Die Höhe richtet sich natürlich nach den Nistgewohnheiten der jeweiligen Vogelart, und die sind manchmal durchaus eingeschränkt, manchmal aber auch recht variabel: Meisen etwa nehmen keineswegs nur (natürliche oder künstliche) Nisthöhlen in Kopfhöhe oder möglichst darüber an: Sie bauen ohne weiteres auch in nur 1 Meter über dem Boden sich befindliche Baum- und Mauerritzen, und für so niedrig hängende Nistkästen gilt dasselbe. Möglichst hoch sollten Nistkästen nur wegen des "Raubzeugs" hängen, und da sind rüpelhafte menschliche Zeitgenossen durchaus eingeschlossen.

Eine etwas umständliche und nicht ungefährliche Methode ist die Leiter, die transportiert und standsicher aufgestellt sein will. Bequemer ist eine Stange: Kästen, die von einem Ast baumeln (Typ 2), lassen sich mittels einer Öse in der Mitte eines harten Drahts leicht über einen Ast hängen (im Bild links); größere und eckige Kästen mit Bügel (Typen 3 bis 5) lassen sich gut auf einen Nagel oder Haken hängen, wenn der an der Stange befestigte Haken ebenso lang ist wie der Nistkasten tief ist. Eine Nistkastenstange kann man von einem Nistkasten-Hersteller kaufen oder auch selber machen; in diesem Fall ist auf eine stabile Konstruktion zu achten, da Nistkästen nicht leicht sind und niemanden verletzen sollen.

Nägel, die man zur Aufhängung von Nisthöhlen in einen Baum schlägt, sollten aus Aluminium bestehen, wie sie mit den Kästen meist mitgeliefert werden: Sie rosten nicht, und wenn der Baum später einmal zersägt wird, so beschädigt er nicht die Kettensäge oder das Sägeblatt. Ein Problem stellt allerdings das Wachstum des Stamms dar: Auch wenn man den Nagel nur zu zwei Dritteln einschlägt, wird die Borke den Nagelkopf irgendwann erreichen und sogar einschließen.
Verhindern läßt sich dies z. B. mit der Doppelspirale von EMBA (Abb. links). Noch besser aufgrund der beliebig großen Auflagefläche ist ein breites Stück Holz (z. B. aus Multiplex, siehe Foto Typ 4) mit einem Stück Aluminium-Flach- oder Winkelprofil: Zwei Alu-Nägel werden durch das Aluminium und das Brettchen geschlagen, und dieses wird von der Rinde langsam vor sich hergeschoben, so das es nicht einwächst. Die beiden rechten Konstruktionen haben übrigens einen kleinen Nachteil: Sie machen es auf öffentlichem Gelände solchen Zeitgenossen, die Mein und Dein nicht auseinanderhalten können, leichter als die beiden linken, einen Nistkasten mit einem einfachen Stock vom Haken zu holen.

Alle Nisthöhlen (Typ 1–10) sind jedes Jahr ab September zu reinigen – falls sie dann nicht noch durch eine ungewöhnlich späte Brut belegt sind. Man sollte also erst einmal "anklopfen" und den Kasten so behutsam abnehmen, daß z. B. Fledermäuse nicht zu Schaden kommen. Anschließend ist auf das eigene Wohlbefinden zu achten, da sich im Nistmaterial manchmal eine beträchtliche Menge Ungeziefer befindet: Man kratzt also den Kasten-Inhalt mit einer Gartenschaufel heraus (Kompost!), stellt den Kasten für einige Zeit in eine Eimer mit heißem Wasser und bürstet ihn dann kurz sauber.

Aufhänge-Vorrichtungen

Gereinigte bzw. neue Kästen sollten schon im Herbst wieder aufgehängt werden, da sie von Standvögeln gerne als Nachtquartiere genutzt werden, spätestens aber im folgenden Februar / März.

Kästen für Mauersegler und Turmfalken werden dauerhaft in großer Höhe angebracht und sind für viele Jahre dann unerreichbar. Steinkauz-Niströhren sind relativ leicht zugänglich, sollten also von Kots gesäubert werden. Für die Montage des Schwegler-Modells empfehlen sich Dübel und besonders kräftige nichtrostende Schrauben bzw. kräftiger rostgeschützter Draht oder rostgeschütztes Lochblechband.
    Wer neu baut oder renoviert, findet bei EMBA, Schwegler und Strobel auch Niststeine in den Maßen handelsüblicher Bausteine, die einfach mit einzumauern sind.


Literatur:
Henze, Otto (1983): Kontrollbuch für Vogelnistkästen in Wald und Garten. Selbstverlag, Überlingen.

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