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Zierschildkröte (Chrysemys picta)

Chrysemys picta: Foto gesucht

Artname: Chrysemys picta (Schindler 1783)
Unterarten: Chrysemys p. bellii, Chrysemys p. dorsalis, Chrysemys p. marginata etc.
Deutsch: Zierschildkröte
Merkmale: Flacher, ovaler ca. 20 cm (auch bis 30 cm) langer Panzer; Panzerfärbung dunkelgrauer bis dunkelbrauner mit vielen kleinen gelben Punkten und dünnen gelben Streifen; Kopf, Hals und Beine ebenfalls dunkel mit größeren gelben Flecken; Bauchpanzer hell, dunkel gefleckt.
Männchen unterscheiden sich von Weibchen durch den längeren Schwanz und die meist orangefarbene Iris, die beim Weibchen gelb mit schwarzer Kreuzzeichnung ist.
Verbreitung: Nordamerika (USA außer dem Südwesten & südliches Kanada); in Deutschland Neozoe, nur Baden-Württemberg.
Nahrung: Fische, Frösche, Würmer, Krebse.
Lebensweise: Tagaktiv, vor allem morgens und abends; sonnt sich lange am Ufer, wo sie bei Gefahr schnell wegtauichen kann. Schwimmt gut und taucht lange. Winterschlaf von Oktober bis März/April. Paarung im Mai, Eiablage im Juni an Land in feuchter Erde, Schlupf der zunächst nur 2 cm langem Jungschildkröten oft erst im nächsten Frühjahr.

Die Zierschildkröte wurde früher auch als Haustier gehalten, was wohl erklärt, warum der Autor als Kind ein ausgewachsenes Exemplar mit gespaltenem Rückenpanzer in einem Park im Rheinland fand. Wenn sie bei uns nördlich der Alpen je heimisch war, so ist sie jetzt dort ausgestorben. In wärmeren Gegenden hat sie aber durchaus in Teichen eine Überlebenschance, in besonders günstigen Jahren vielleicht sogar eine Fortpflanzungschance.

Da diese europäische Art streng geschützt ist und schon lange nicht mehr eingeführt weden darf, gehörte es vor Jahren unter "Schildkröten-Liebhabern" zum Guten Ton, sich im Zoogeschäft die billigen Fünf-Markstück-großen "Schmuckschildkröten" (Chrysemys scripta bzw. Pseudemys scripta, 31 Unterarten) zu kaufen und erst im Aquarium oder Aquaterrarium zu halten und dann im Gartenteich auszusetzen. Die grünen Sumpfschildkröten mit den meist roten oder gelben Schläfenstreifen stammen aus den USA und wurden (und werden) dort millionenfach für den Export gezüchtet: ein gutes Geschäft für Züchter und Händler, ein vermutlich schlechtes für die Natur, der die "Zuchttiere" entnommen wurden, und ein ganz miserables für den Tierschutz, denn weniger als ein Prozent der verkauften Tiere haben ein paar wenige Jahre überlebt. Die wenigen, die zum Verdruß ihrer Besitzer erwachsen und dann in die Natur "entsorgt" wurden, dezimierten dort noch einige Zeit unsere heimischen Lurche, bis sie überwiegend unserem Klima zum Opfer fielen. Ein katastrophales Zeugnis für den behördlichen "Naturschutz", das sich auch heute wiederholt.


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