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Seefrosch · Rana ridibunda

Seefrosch (Rana ridibunda)
Seefrosch (Rana ridibunda) Männchen · 24.05.2009, Bonn, Bot. Garten

Artname: Rana ridibunda Pallas 1771 (Elternart des esculenta-Komplexes Rana-esculenta-Komplex)
Synonyma: Pelophylax (Rana) ridibunda (Pallas, 1771); Rana eculenta var. ridibunda Boulenger, 1885; Rana gigas Gmelin, 1789; ...
Volksmund: Seefrosch
Merkmale: der größte der heimischen Wasserfrösche, KRL bei W.: Ø 84–88 mm (55–126 mm, max. 140 mm), bei M.: Ø 75–88 mm (60–100 mm, ausnahmsweise bis 118 mm). Hautfarbe olivgrün bis bräunlich, selten grasgrün, grau oder gelblich, meist mit hellgrüner oder gelblicher Mittellinie vom Steiß bis zum Kopf und dort (anders als beim Teichfrosch) bis zur Schnauzenspitze; Unterseite meist hell und grau bis schwarz gefleckt oder marmoriert; Oberfläche rauh & warzig. Schnauze bei Jungtieren spitz, später rund; Nasenlöcher näher an der Schnauzenspitze als an den Augen, die relativ nah beieinander liegen; Iris elliptisch, gelblich bis bronzefarben und dunkelgesprenkelt, von der Pupille durch eine scharfe helle Linie abgesetzt; hinter dem Trommelfell bei Männchen sichtbare Schlitze der Schallblasen (die es beim Moorfrosch dort nicht gibt), Schallblasen rauchgrau. Vom Auge oberhalb des Trommelfells bis zum Hinterbeinansatz je eine dicke Drüsenleiste, gleich hinter dem Trommelfell eine weitere, dünne Drüsenleiste bis zum Vorderbeinansatz. Vorderbeine mit vier Fingern, ohne Schwimmhäute, Hinterbeine mit Schwimmhäuten bis an die Spitzen der fünf Zehen; Fersenhöcker bzw. Metatarsaltuberkel (Callus internus) der ersten Zehe klein und flach.
Geschlechtsdimorphismus: Daumenschwielen der Männchen hellgrau bis schwärzlich, Schallblasen der M.
Verbreitung: Ural bis Lettland bis Niederlande (ohne norddt. Küste) und bis Süddeutschland, von dort bis zum Balkan und Griechenland; in Deutschland inselartig verbreitet. Einige (sog. allochtone) Populationen sind eingeführt.
Lebensraum: in Westeuropa im Tiefland unter 500 m ü. NN, auf dem Balkan auch Gebirgslagen; Auen und Überschwemmungsgebiete, Baggerseen, Teiche, Wiesen und Brachland. Warme besonnte, eutrophe und vegetationsreiche Gewässer werden bevorzugt.
Fortpflanzung: Beginn & Dauer regional unterschiedlich; Laichgeschäft ab Temperaturen von > 20°C über mehrere Tage oder 15–20°C über mehrere Wochen, Mai bis Juni. Embryonalentwicklung je nach Wassertemperatur 5–9 Tage, Larvalphase 6–12 Wochen; die Kaulquappen oberseits grünlich mit dunklen Flecken, Unterseite ungefleckt hell und gold- bis kupferfarben. Zu Beginn der Metamorphose 70–75 mm lang.
Aktivitäten: Bodenbewohnend. Winterruhe in Mitteleuropa von Oktober/November bis Januar: Die Wanderung zum Laichgewässer findet sehr früh statt: Anfang Januar bis Ende März.
Nahrung: alles, was adulte Tiere überwältigen können: Insekten, Würmer, Krebse, kleine Fische, Molche, Frösche, sogar Schnecken sowie kleine Reptilien und Säuger.

Rana ridibunda, der 'Lachende Frosch', hat seinen wissenschaftlichen Namen wegen seiner keckernden Rufe bekommen, die an ein anhaltendes Meckern einer Ziege erinnern; andere Rufe ähneln hingegen dem gequetschten moarks moarks moarks und querek querek querek des Teichfrosches (Rana esculenta) und auch den leiseren Rufen des Kleinen Wasserfrosches (Rana lessonae). Von diesem und anderen Fröschen ist der Seefrosch kaum "nach Habitus", aber durch viele Einzelmerkmale zu unterscheiden:

Der Seefrosch lebt das ganze Jahr lang im oder dicht am Gewässer und zeigt dabei eine hohe Gewässertreue. Tagsüber sonnt er sich gerne auf Schwimmpflanzen (z. B. den großen Blättern der See- und Teichrose), auf Ästen und am Ufer. Bei Gefahr versteckt er sich in dichter Vegetation oder im Schlamm des Gewässergrundes. Damit er ruft, muß das Wasser mindestens 10–12°C warm sein, optimal sind 20–25°C.
    Die Trockenlegung von Kleingewässern, die Absenkung des Grundwasserspiegels und der Gewässerausbau haben die Seefroschbestände in den letzten Jahrzehnten stark dezimiert; ihre Abhängigkeit von naturnahen Gewässern hat ihnen die Kategorie Gefährdet der Roten Liste Deutschlands eingebracht. Konsequenter Biotop- und Habitatschutz ist also der beste und dringend notwendige Artenschutz.

Moorfrosch (Rana ridibunda)   Moorfrosch (Rana ridibunda)
Seefrosch mit arttypischer heller Mittellinie   Rana ridibunda · Bot. Garten Bonn, 24.05.2009

Seefrosch (Rana ridibunda)
Seefrosch (Rana ridibunda) · Botanischer Garten Bonn, 24.05.2009 (allochtone Population)

Seefrosch (Rana ridibunda)
Seefrosch (Rana ridibunda) · Botanischer Garten Bonn, 24.05.2009 (allochtone Population)

Seefrosch (Rana ridibunda)
Seefrosch (Rana ridibunda) mit der typischen olivfarbenen Oberseite und den grauen Schallblasen · Botanischer Garten Bonn, 14.06.2015 (allochtone Population)
Seefrosch (Rana ridibunda)

Seefrosch (Rana ridibunda)
Vermutlich Seefrosch (Rana ridibunda) · Botanischer Garten Bonn, 14.06.2015 (allochtone Population)
Seefrosch (Rana ridibunda)

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