Auszug aus der Klassifikation der Schmetterlinge:
Die Familie der Schwärmer (Sphingidae) umfaßt weltweit etwa 1300 bis 1450 Arten in vielleicht 200 Gattungen – die Literaturangaben schwanken stark. Der wissenschaftliche Familienname ist von der Typus-Gattung Sphinx abgeleitet und diese wiederum von der Typus-Art Sphinx ligustri, dem Ligusterschwärmer. Das Vorbild der Namensgebung war ein aus der ägyptischen Mythologie wohlbekanntes Mischwesen, deren bekannteste Darstellung der "Große Sphinx von Gizeh" ist: eine 20 Meter hohe Skulptur eines liegenden Löwen mit Menschenkopf aus dem dritten vorchristlichen Jahrtausend. Um einen taxonischen Familiennamen zu bilden, wurden die Plural-Endungen in sphinges, Sphingen etc. durch idae ersetzt. Die Sphingidae werden in die drei Unterfamilien Smerinthinae, Sphinginae und Macroglossinae unterteilt; die Sphinginae sind also die Schwärmer "im engeren Sinne".
Typische anatomische Merkmale der Sphingidae sind die Größe vieler Arten (mit Flügelspannweiten von über 10 cm), der robuste, vorn breite und nach hinten sich verjüngende, stromlinienförmige Körper und die langen, schmalen, fast dreieckigen Vorderflügel, jeweils für schnellen Flug optimiert, die dichte Beschuppung von Thorax, Abdomen und Flügeln, eine gute Nachtsicht – insbesondere durch hohe Anzahlen von Ommatidien (Einzelaugen) in den Facettenaugen –, dünne, kaum gefiederte Antennen und der meist (bei vielen Arten extrem) lange Saugrüssel. Der Flug ist gewandt und ausdauernd, einige Arten können wie Schwebfliegen und Kolibris (und Hubschrauber) auf der Stelle in der Luft schweben, um Nektar zu tanken. Ein Beispiel ist das Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum), das viele Menschen spontan für einen Kolibri halten, obwohl sie diese Vögel nur aus Fernseh-Dokumentationen kennen.
Taubenschwänzchen (Macroglossum stellatarum) · Solingen, 01.04.2007 |
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Unterfamilie — | Widderchen (Zygaenidae) |