Großlibellen: Aeshnidae – Edellibellen

Auszug aus der Klassifikation der Libellen:

  • Ordnung Odonata Fabricius 1793
    • Unterordnung Zygoptera Sélys 1854 – "Kleinlibellen"
    • Unterordnung Epiprocta Lohmann 1996 – "Epiproctum-Libellen"
      • Infraordnung Anisoptera Sélys 1854 – "Großlibellen"
        • Familie Aeshnidae Rambur 1842 – "Edellibellen"
          • Gattung Aeshna Fabricius 1775
          • Gattung Anax Leach 1815
        • Familie Cordulegastridae Hagen 1875 – "Quelljungfern"
        • Familie Corduliidae W. F. Kirby 1890 – "Falkenlibellen"
        • Familie Gomphidae Rambur 1842 – "Flußjungfern"
        • Familie Libellulidae Rambur 1842 – "Segellibellen"
        • Familie Macromiidae Needham 1903 – weltweit 4 Gattungen
        • Familie Neopetaliidae Tillyard & Fraser 1940 – nur 1 Art (Südchile)
        • Familie Petaluridae Tillyard 1917 – weltweit nur 11 Arten
      • Infraordnung Epiophlebioptera oder Anisozygoptera – "Urlibellen"

Die wissenschaftliche Familienbezeichnung Aeshnidae wurde von der Gattung Aeshna abgeleitet, in der Taxonomen die "Mosaikjungfern" zusammenfassen. Der "deutsche" Name "Edellibellen" ist die sehr subjektiv gefärbte Erfindung eines Libellenfreundes; sie soll wie im Falle anderer Tiergruppen – z. B. "Edelfalter" (Nymphalidae) oder Adler (von adelar = 'Edel-Aar') – eine große und prächtige Erscheinung konnotieren. "Edellibellen" sind tatsächlich farbenprächtig, groß und "kräftig" gebaut, ihre großen Komplexaugen berühren einander auf langer Strecke. Die Weibchen verfügen über einen speziellen Ovipositor (Eilegeapparat), mit dem sie ihre Eier einzeln in ein Substrat drücken, meist in Abwesenheit des Männchens. Aeshnidae sind typische Dauerflieger, einige Arten gar Langstreckenwanderer. In Deutschland sind 14 Arten bekannt; sie werden 4–5 Gattungen zugeordnet: Aeshna ("Mosaikjungfern") und Anax ("Königslibellen"), außerdem Boyeria, Brachytron und evtl. Isoaeschna.

Gattung: Aeshna Fabricius 1775  · 

Die Bedeutung des von Johann Christian Fabricius 1775 geschaffenen Gattungsnamens ist nicht überliefert. Die deutsche Bezeichnung Mosaikjungfern spielt auf die farbigen "Mosaikflecken" auf dem Abdomen der Aeshna-Arten an. Ein zuverlässigeres Gattungsmerkmal ist vor allem das Fehlen von Queradern zwischen der Flügelbasis und dem Arculus (einer kurzen schrägen Querader). Die Larven weisen abgerundete Ecken am Hinterkopf auf, keine Rückendornen, aber Seitendornen an den Abdominalsegmenten 6–9. Ihre Augen verjüngen sich nach hinten und zur Körperlängsachse hin stark. Über 30 Aeshna-Arten wurden bislang beschrieben, schwerpunktmäßig auf der Nordhalbkugel.

Aeshna cyanea (Müller 1764) – Blaugrüne Mosaikjungfer

— Fotos dieser häufigen Art fehlen noch —

Gattung: Anax Leach 1815

Anax war der Titel eines Götterkönigs in mykenischer Zeit, den später auch Homer in seinem Werk verwendete. Das Wort bietet sich an als Bezeichnung einer großen attraktiven Libellengattung, deren wahrscheinlich 31 Arten von Australien und Ostasien über Afrika und Europa bis in die Neue Welt verbreitet sind.

Anax imperator Leach 1815 – Große Königsliblle

Anax imperator   Anax imperator
Große Königsliblle (Anax imperator)   Anax imperator ♂ · SG, Bot. Garten, 07.09.2017

Anax imperator
Große Königsliblle Anax imperator ♀ · Solingen, 20.06.2019

 
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